Steigt man, nur wenige Kilometer entfernt von Berlin, aus der S-Bahn oder dem Auto, spürt man es sofort: Hier hat sich die Luft verändert. Der kleine (Lebens-)Kunst-Hof liegt mitten in einem Altdorf am Berliner Nordrand. Er wurde im Laufe von vielen Jahren zu unserem Ruhe- und Arbeitspunkt.

Tritt man  aus der Tür, dann kommt regelmäßig unser schwarzer Kater freudestrahlend angelaufen. Die Hühner versammeln sich aufgeregt am Zaun ihres Geheges und hoffen jedes Mal, wenn sie jemanden auf dem Hof erblicken, auf eine zusätzliche Portion Körner. Weiter hinten melden sich lautstark die Schafe. Unbeobachtet geht hier gar nichts.

Die Tiere glauben, dass sie heute früher als sonst mit Leckerbissen versorgt werden. Aber ich irgnoriere sie und gehe in die Schnitzwerkstatt, hole die Eisen und baue auf dem Hof zwei stabile Holzböcke auf.

Aus der Scheune trage ich einen langen Eichenviertelstamm heran, lege ihn auf die Böcke. Er soll zu einem der drei "Wächter" werden, lange Holzstelen, die demnächst im Garten stehen werden.  

Der vierte Wächer wartet im Sommer im Vorgarten. Das ist "Egon", unsere Vogelscheuche, die wir im letzten Jahr gemeinsam gebaut hatten. Sie bewacht die blaue Gartenbank. die zum Verweilen vor dem Haus einlädt.

Unterm Dach lässt es sich im kleinen Atelier wunderbar malen. Man ist ja schon ganz oben, förmlich abgehoben, da kommen einem die besten Ideen. Einige Ergebnisse kann man auf den folgenden Seiten anschauen.

Wächter 2, 2014

H:ca 200 cm, Eiche, Öl, Ruß